Die Rede des Metropoliten von Wolokolamsk Antonius während der abschließenden Sitzung des VII. Kongresses der Führer von traditionellen und Weltreligionen
Euer Exzellenz!
Hochgeschürzter Qassym-Schomart Toqajew!
Eure Heiligkeit!
Geehrte religiöse Führer und Mitglieder!
Der Kongress ist ein für die eurasische Region einzigartiger Platz, den interreligiösen Dialog zu führen. Seit 2003 finden die Versammlungen des Kongresses regelmäßig statt und versammeln die prominenten Persönlichkeiten aus der ganzen Welt. Ich möchte allen Veranstaltern des Kongresses unseren Dank für diese wichtige Initiative aussprechen, besonders persönlich dem Präsidenten der Republik Kasachstan, Qassym-Schomart Toqajew.
Zum zentralen Thema des Kongresses der Führer der traditionellen und Weltreligionen ist die Festigung des Friedens zwischen den Religionen, Staaten und Völkern geworden. Heutzutage wird dieses Problem immer aktueller. Gott Jesus Christus sagt im Evangelium, dass selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen (Mat. 5.9). Die Gläubigen müssen sich nicht aus den in der Welt existierenden Problemen zurückziehen, sondern die aktive Position vertreten, mit der Friedensstiftung und Verständigung helfen, die Leidenden trösten.
Im Abschlussdokument gibt es eine Reihe von wesentlichen Thesen.
Vor allem sind das die Worte über die Schlüsselrolle der geistigen und ethischen Anhaltspunkte, die verderblichen Erscheinungen zu überwinden, die zu Spaltungen und Konflikten führen. Sehr wichtig ist der Gedanke an die Notwendigkeit, die kulturelle und religiöse Vielfalt zu erhalten, wo die Völker und Religionen durch gemeinsame Werte vereinigt werden, indem sie ihre Identität erhalten. In den Ländern der postsowjetischen Raums wissen wir sehr gut den Vorteil dieses Herangehens und unterstützen den interreligiösen Frieden. Es ist schwierig die Notwendigkeit der religiösen Ausbildung zu überschätzen, die die Hauptvorbeugung von Extremismus und Radikalismus ist. Solche Kenntnisse dienen als Schutz vor Manipulationen seitens unredlicher Politiker. Sehr aktuell ist der Gedanke an die Notwendigkeit, Ungleichheit und Ungerechtigkeit zu überwinden. Im Zusammenhang mit der Ressourcenverteilung zwischen den entwickelten Ländern und sogenannten „Dritte-Welt-Ländern“, der energetischen, wirtschaftlichen und Lebensmittelsicherheit ist diese Frage heute sehr akut. Ich halte den Gedanken an die Notwendigkeit der Aktivierung der Zusammenarbeit zwischen den religiösen, nationalen, internationalen und öffentlichen Institutionen für richtig, weil heute es sehr wichtig für die Welt, die Unstimmigkeiten zu bereinigen und mit der Rivalität für die globale Vorherrschaft aufzuhören.
Ich möchte besonders die positive Tatsache betonen, dass die Deklaration unserer Versammlung gründet sich auf die Anerkennung der Tatsache der Erschaffung des Menschen und der ganzen Welt von Gott, der göttlichen Vorsehung über die Welt, der Gottrealität der ewigen Gesetze vom Dasein, Moral und Ethik.
Der große Wert besteht darin, dass die bezeichneten Äußerungen, die von der Autorität der religiösen Führer der Welt unterstützt werden, von der Deklaration des Kongresses in die Öffentlichkeit übertragen werden. Auf solche Weise hören viele Leute diese Äußerungen, darunter auch die Leute, die Entscheidungen auf der Weltbühne treffen. Oft vergessen viele Leute über diese scheinbar einfachen Sachen, die die Menschheit in den heiligen Büchern, in den Überlieferungen der Religionen, in ihren Seelen jahrhundertelang erhalten haben. Es ist sehr gut, dass VII. Kongress der Führer von traditionellen und Weltreligionen heute an sie öffentlich wieder erinnert hat.
Ich danke der Leitung und den Veranstaltern des Kongresses für die richtig gestellten Weichen und Sinne. Heute ist es für die Leute denn je wichtiger, solche Worte von den religiösen Führern zu hören.
Ich danke allen Anwesenden für die Bereitschaft zum Dialog und das entstandene produktive Gespräch. Ich wünsche euch Frieden, geistige Freude und Kräfte in eurem schwierigen, aber so wichtigen Dienst!