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Weihnachtsbotschaft des Patriarchen von Moska…

Weihnachtsbotschaft des Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' KIRILL

Weihnachtsbotschaft des Patriarchen von Moskau und der ganzen Rus' KIRILL

an die Oberhirten, Hirten, Diakone, Mönche und Nonnen

und alle treuen Kinder

der Russischen Orthodoxen Kirche

Hochgeweihte Oberhirten, hochwürdige Presbyter und Diakone, gottliebende Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwestern!

Indem ich den in der Dreifaltigkeit gepriesenen Gott lobe und mit euch allen die Freude der heutigen Feier teile, wende ich mich an euch, die orthodoxen Kinder unserer Kirche, welche sowohl in Russland, als auch in anderen Ländern der pastoralen Verantwortung des Moskauer Patriarchats leben, und sende euch herzliche Segenswünsche zum Fest der Geburt Christi - zum Fest der fleischgewordenen Liebe des Schöpfers zu seiner Schöpfung, zu dem Fest, an dem die Verheißung über die Ankunft des Sohnes Gottes auf der Erde erfüllt wird, zum Fest der Hoffnung auf die Erlösung und auf das ewige Leben.

Das große und glorreiche Wunder ist heute vollzogen: die Jungfrau gebiert und der Mutterleib verwest nicht: das Wort wird zum Menschen und trennt sich nicht vom Vater. Die Engel jubeln mit den Hirten und mit ihnen rufen wir: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden (das Feststicheron).

Mit diesen Worten bezeugt die Kirche das geheimnisvolle Ereignis, das vor mehr als zweitausend Jahren in der Höhle von Bethlehem geschah und den Lauf der Weltgeschichte änderte. Mit Erstaunen und Ehrfurcht beugen wir die Knie unserer Herzen vor diesem Geheimnis des Göttlichen Heilsplans, das für die menschliche Vernunft unbegreiflich bleibt. Indem wir mit Dank diese Opfergabe des Schöpfers annehmen, der für uns sorgt und es für uns so wollte, erkennen wir seine Gnade, verkünden wir sein Erbarmen, verschweigen wir nicht seine Wohltaten (das Gebet der Großen Wasserweihe).

Was sollen wir Christinnen und Christen des XXI. Jahrhunderts tun, um an dieser wahrhaft unschätzbaren Wohltat Gottes teilzuhaben und Seines Reiches würdig zu werden, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt (Mt 25, 34)?

Alles, was wir in unserem Leben tun können und auch sollten, ist, Seine Liebe zu erwidern. Und dies bedeutet: Gott glauben und Ihm zuinnerst vertrauen, die Gebote des Evangeliums zu erfüllen, das Böse zu meiden und das Gute zu tun (Ps 34, 15), und gemäß dem Aufruf des Erlösers das Licht der Welt und das Salz der Erde (Mt 5, 13-14) zu sein.

Jeder Mensch, der mit dem freien Willen und der Freiheit zu entscheiden beschenkt ist, kann Christus entweder annehmen oder Ihn ablehnen, kann entweder auf der Seite des Lichts stehen oder in der Finsternis der Sünde versinken, kann entweder treu seinem Gewissen leben oder sich auf die Elementarmächte der Welt berufen (Kol 2, 8), kann entweder durch gute Werke im eigenen Herzen das Paradies errichten oder im Gegenteil durch schlechte Taten bereits hier auf der Erde Höllenqualen erleiden. Mit anderen Worten ist jeder von uns zur Freude und zur Lebensfülle gerufen, einfach gesagt – zum Glück, aber – und es ist wichtig, das bewusst zu verstehen – es ist ohne Gott unmöglich, denn Er ist die Quelle des Lebens und aller Gnaden, Er ist Schöpfer und Bewahrer, liebender Vater, unser fürsorglicher Helfer und Beschützer. Mit seinem freien Willen kann der Mensch das Leben wählen und Gott ähnlich werden, aber er bleibt auch frei, sich für ein anderes, gottloses Leben zu entscheiden, fern der Gnade auf dem Weg zum Untergang.

Gerade deswegen rettet uns der Herr, der uns schuf, nicht ohne unser Mittun. Dass sich der Wille Gottes in seiner Güte und Vollkommenheit (Röm 12, 2) mit dem menschlichen Willen vereint, sei er auch unvollkommen, aber auf das Gute ausgerichtet, ist das Pfand für den Erfolg unserer irdischen Laufbahn. So ist die ewige Bestimmung jedes Menschen letztendlich die Fortsetzung des geistlichenZustands, der ihm im irdischen Leben zu eigen war.

Dessen eingedenk, lasst uns gemäß dem Wort des Apostels Paulus nach Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit (Gal 5, 22-23) und den anderen Gaben des Geistes streben. Lasst uns alles Mögliche tun, damit wir nicht nur dem Namen nach, sondern auch im Leben Christinnen und Christen sind, in unseren Beziehungen mit den Verwandten und Nächsten, mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Arbeitskollegen, mit jedem Menschen, der unserer Hilfe und Anteilnahme, unserer Unterstützung und unseres Mitgefühls bedarf.

An jedem Tag, insbesondere an diesem großen Fest, sind wir aufgerufen, innig für den Frieden in der ganzen Welt, für das Wohlergehen der heiligen Kirchen Gottes, für die Kranken, Notleidenden und Gefangenen und um ihr Heil zu beten. DieseFürbitten sind in ihrer Bedeutsamkeit besonders aktuell, denn die Kräfte des Bösen, die Streit und Trennung suchen, haben sich gegen die Orthodoxie erhoben. Sie säen Feindschaft und Hass, nützen alle Mittel, um ihre eigenen, bösartigen Absichten zu verwirklichen. Wir aber glauben und hoffen, dass durch die Kraft Gottes alle kraftlose Kühnheit der Dämonen und ihrer Mitläufer bloßgestellt wird. So war es immer wieder in der Vergangenheit, so wird es auch jetzt sein. Davon überzeugt uns die jahrhundertelange Erfahrung der Kirche.

Eine besondere Dankbarkeit bringe ich allen zum Ausdruck, die zurzeit ihren pastoralen Dienst innerhalb der Grenzen der Ukraine ausüben und fortsetzen, manchmal das eigene Leben und die eigene Gesundheit riskieren, die treu zur kanonischen Orthodoxie bleiben, die furchtlos den Weg der Bekenner gehen, die Schmähungen und Betrübnisse um Christi und um der Kirche willen erleiden. Möge der Herr solchen mutigen Verteidigern und Verfechtern der Wahrheit in der Erprobung helfen und ihre Leiden zur Gerechtigkeit anrechnen.

Trotz alledem bleiben wir geistlich geeint. Wir sind geeint, denn wir entstammen dem einen Becken der Taufe. Wir sind geeint, denn wir sind gemeinsam die Fülle der Einen, Heiligen, Katholischen und Apostolischen Kirche. Wir sind geeint, denn wir sind mit unzerreißbaren Fesseln der Liebe in Christus verbunden. Wir sind geeint, denn die Worte des Erlösers sind unumstößlich, die Er sprach: „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28, 20). Dass wir Christinnen und Christen vor niemandem und vor nichts Angst haben sollen, bringt auch der Apostel Paulus in Erinnerung, wenn er ausruft: „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns?“ (Röm 8, 31). Inspiriert von dieser Verheißung, leben wir und bauen wir, ringen und siegen wir durch den Namen des Herrn, denn, wie der hl. Apostel Petrus sagt, „in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg 4, 12). Es gab keinen anderen, es gibt keinen und es wird auch keinen geben, - so bezeugt die Kirche.

Seit der Zeit, als der Herr auf die Erde gekommen ist, und bis jetzt ist allen Glaubenden die Möglichkeit geschenkt, Kinder des Himmlischen Vaters zu sein, denn, wie der hl. Apostel Paulus bekräftigt, sind wir nicht mehr Fremde, sondern Hausgenossen Gottes (Eph 2, 19). Und dies bedeutet, dass wir alle Seine Kinder sind, und in Ihm und durch Ihn sind wir einander nahe und verwandt.

In den Gottesdiensten und heiligen Handlungen der Kirche, in denen der Mensch auf seinen Schöpfer trifft, beginnt sich der Vorhang der Ewigkeit vor uns zu öffnen, und bereits hier auf der Erde wird uns der Vorgeschmack der kommenden Fülle des Seins gegeben, wenn, dem Wort der Heiligen Schrift nach, Gott alles in allem sein wird (1 Kor 15, 28), wenn niemand und nichts uns von der Liebe Gottesscheiden kann (Röm 8, 39), von der Freude der Gemeinschaft mit Ihm, wenn „Gott alle Tränen von ihren Augen abwischen wird: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen“ (Offb 21, 4).

Indem die Kirche wie eine kinderliebende Mutter die freudige Botschaft über das Kommen des Heilands in die Welt verkündigt, ruft sie alle auf, fest an Christus zu glauben und nach seinen Geboten zu leben, um zu Erben der ewigen Seligkeit zu werden. Der Herr ist wahrhaft auf die Erde gekommen, um uns in den Himmel hinaufzuführen. Unablässig lädt Er den Menschen ein, den Weg der geistlich-sittlichen Umkehr zu gehen, die man durch die Erfüllung der Gebote des Evangeliums erreicht, durch eine freiwillige Zusammenarbeit des Menschen mit Gott, durch das Wirken Seiner Gnade, die in den Mysterien der Kirche gespendet wird.

Und wenn wir lernen, uns in den Beziehungen mit den Menschen, in den alltäglichen Tätigkeiten und Sorgen nach den Göttlichen Weisungen zu richten, wird sich vieles nicht nur in uns, sondern auch um uns herum ändern: das Leben gewinnt seinen ursprünglichen Sinn, füllt sich mit echter Freude und mit Glück.

Lasst uns des christlichen Standes und der Berufung würdig sein. Lasst uns denLebensweg mit starkem Glauben und mit unerschütterlicher Hoffnung auf die Hilfe von oben gehen, lasst uns Freude finden an jedem neuen Tag und jeder neuen Möglichkeit, gute Werke zu tun, die Nächsten zu lieben und Gott jederzeit und für alles Dank zu sagen (Eph 5, 20), dem alle Verherrlichung, Ehre und Anbetung gebührt, dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Euch allen, meine Lieben, wünsche ich Gottes Segen zum Fest der Geburt Christi!

PATRIARCH VON MOSKAU UND DER GANZEN RUS’

Weihnachten

2024/2025

Moskau

Die Osterbotschaft ist auf folgende Sprachen verfügbar:

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