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Die Anrede des Heiligsten Patriarchen Kyrill in Zusammenhang mit der Situation mit dem Kiewer Höhlenkloster

Kommunikationsdienst der Abteilung für kirchliche Außenbeziehungen, 16.03.2023. Am 16. März halte der Heiligste Patriarch von Moskau und ganz Russland Kyrill eine Anrede in Zusammenhang mit der Situation mit dem Kiewer Höhlenkloster, berichtet der Pressedienst des Patriarchen.

Seine Heiligkeit hat gesagt:

Das Kiewer Höhlenkloster ist das erste Kloster der Kiewer Rus, das seit dem XI. Jahrhundert existiert. Dieses Kloster ist der Urheber der gemeinsamen geistigen Mönchstradition der russischen, ukrainischen und belarussischen Völker. Das ist die Wiege unserer Zivilisation und nationaler Kultur. Hier wird das erste historische Denkmal der Alten Rus- “Nestorchronik” geschrieben, daraus stammt die Schriftsprache und Literatur unserer Völker. Im Laufe der tausendjährigen Geschichte wurde das Kloster mehrmals an Überfällen, fremdländischen Eroberungen und unverhohlenen Verfolgungen gegen die Christen gelitten. Aber nur in den Zeiten der Herrschaft der kämpferischen atheistischen Gewalt wurden im XX. Jahrhundert die Mönche aus dem Kiewer Höhlenkloster vertrieben.

Neue Generationen der Mönche haben das Kloster wiederherstellt, indem sie große Anstrengungen und viel Geld ( mit dem wenigsten Hilfe des Staates und manchmal ohne diese Hilfe) für die Restaurierung des Klosters, die Wiederherstellung von den heute weggenommenen Mariä-Entschlafens-Kathedrale und Refektorium, aber vor allem für die Neuschaffung der geistlichen Traditionen und des vollständigen Mönchslebens gemacht haben. Das Kloster ist eines der größten orthodoxen Klöster der Welt, das mehr als 200 Mönche und Novizen vereinigt. Auf seinem Territorium gibt es auch das Kontrollzentrum der Ukrainischen Orthodoxen Kirche, wohnen Hunderte von zukünftigen Geistlichen- den Studenten der Kiewer Geistlichen Akademie und des Seminars.

Das Ultimatum der Staatsgewalt dem Kiewer Höhlenkloster gegenüber scheint mir eine ungeheure Tat zu sein, die mit den Verfolgungen gegen den Glauben in der Zeit der Gottlosigkeit verglichen werden kann. Ebenso wie in jener Zeit missachtet die Staatsgewalt das Gesetz, geschweige denn die minimale Acht auf die Rechte der Bürger. Die Arbeit eines bewussten Ausschusses zur Suche nach Missständen in der Wirtschaftstätigkeit des Klosters war unklarer Natur. Ihr repressives Ziel ist die totale Vertreibung der Mönche aus dem Kloster. Dieses Ziel wurde von den staatlichen Abgeordneten und Vertretern der anderen religiösen Organisationen der Ukraine nicht verborgen, die von der Staatsgewalt beeinflusst werden. Die Tatsache tut mir wirklich leid, dass, obwohl die Staatsgewalt der Ukraine ihre Anhänglichkeit an demokratische Normen, europäischen Entwicklungsweg, Umsetzung der Menschenrechte und Freiheiten erklärt, diese Rechte und Freiheiten heute auf schreiende Weise missachtet werden.

Ich bitte alle möglichen Anstrengungen zu machen, um die Schließung des Klosters zu verhindern, die zur Verletzung der Rechte von Millionen Gläubigen auf die Religionsfreiheit führt, die von der Verfassung der Ukraine sowie von solchen Dokumenten wie UNO-Charta, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Erklärung über die Beseitigung aller Formen von Intoleranz und Diskriminierung aufgrund der Religipn oder der Überzeugung, von vielen anderen Akten von internationaler Bedeutung gewährleistet werden. Ich hoffe, dass meine Worte gehört werden.
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